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Une escapade européenne

Streichquartett mit Panflöte

  • Ensemble
    Ensemble Fratres
  • Datum
    Freitag, 12. Mai 2017, 19.00 Uhr

In einem Streichquartett die Sopranstimme einer Panflöte anzuvertrauen mag eigenartig anmuten. Selbst wenn diese Klanglichkeit nicht beweisbar mit der abendländischen Musik verknüpfbar scheint, zeigt die Panflöte doch sichere Ursprünge, tief verankert in Europa seit der griechischen Antike. Mit ihrem obertonreichen, aber doch intensiven Timbre, schmiegt sie sich an das schillernde Murmeln der gestrichenen Darmsaiten und es entstehen noch nie dagewesene, verblüffende Interpretationen grosser Werke. Ihre CD «Vivaldi Pan Flute Concertos» erschien 2015 bei Brilliant Classics. Lebendig und farbig interpretiert das Ensemble Fratres Werke von Haydn, Mozart, Bartók, Debussy und Strauss.

Hanspeter Oggier, Panflöte // Maxime Alliot, Violine // Laurent Galliano, Viola // Mathieu Rouquié, Violoncello

Impressionen

Ein lauer Maienabend war’s, als vier junge Herren den Weg von der Romandie ins schöne Aargau fanden und sich zur Pauluskirche nahe des Bahnhofs Aarau begaben. Und manch ein geübter Entdecker und Sonaare-Besucher dachte bei deren Anblick, da komme wieder einmal ein interessantes Streichquartett zu Besuch. Nun ja, Maxime Alliot hatte ja auch eine Geige, Laurent Galliano eine Bratsche und Mathieu Rouquié ein Cello im Gepäck. Aber halt, was ist denn das? Der Instrumentenkoffer von Hanspeter Oggier passt ja gar nicht ins Bild! Und tatsächlich, eine Panflöte durfte den Part der 1. Geige übernehmen. Mutig, mutig, dachte mancher. Der Mut wurde belohnt, denn abwechslungsreich und gekonnt ging es denn im gut gefüllten Saal auch gleich zur Sache. Die vier Musiker bewiesen eindrücklich, dass die Panflöte sehr vielseitig und virtuos eingesetzt und begleitet werden kann. Werke von Purcell, Mozart, Debussy, Strauss (Vater), Bartok und Janequin gaben einen abwechslungsreichen Eindruck von der Vielseitigkeit dieses Instruments und dem Können des Ensemble Fratres. Und so war denn das staunende Publikum während und nach dem Konzert auch sichtlich erfreut, dass es auf der Sonaare-Bühne wieder einmal eine nicht alltägliche Besetzung mit einem nicht alltäglichen Instrument entdecken durfte. (sl)