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Saitensprung

Mozart und Dvorak

  • Ensemble
    S-Ensemble
  • Datum
    Freitag, 28. Februar 2020, 19 Uhr

Mozart komponierte seine beiden einzigen Klavierquartette (KV 478 und 493) kurz nach Vollendung des „Figaro“. Unter den Werken um KV 450 und höher befinden sich zahlreiche Bijoux, an denen Mozart nach eigenen Aussagen selbst seine helle Freude hatte. Auch das am Freitagabend aufgeführte Klavierquartett KV 493 in Es-Dur verströmt viel Heiterkeit und Musizierfreude, die im Spiel der 4 Musiker zum Ausdruck kamen.

Der virtuose Klavierpart schien wie für die Pianistin Nadya Saminskaya geschrieben und Mozart wäre sicher begeistert gewesen vom konzertanten Schwung und den perlenden Läufen, die die Musikerin grandios umsetzte.

Differenziert und klangschön spielten auch die 3 Streicher (Ronny Spiegel, Violine, Daphne Unseld, Viola und Fedor Saminski, Violoncello). Zu ihnen gesellte sich im zweiten Programmteil noch der Violinist Yuta Takase.

Antonin Dvorak hat zu der nicht so reichhaltigen Literatur für Klavierquintett zwei Werke beigesteuert, darunter das herrlich melodiöse Klavierquintett A-Dur op. 5. Dieses  Werk gibt den Spielern Stoff zu schönstem Musizieren. Wunderbar, das dem Cello anvertraute Hauptthema des ersten Satzes, mit dem Fedor Saminski die Zuhörer in seinen Bann zog und beglückte. Ronny Spiegel fesselte mit unerhört zartem Geigen-Spiel. An seiner Seite war der „special guest“, Yuta Takase, ein zuverlässiger zweiter Geiger. Die Bratschistin Daphne Unseld entlockte ihrem Instrument  wunderbare, samtig-weiche Töne, die dem Celloklang sehr nahe kamen. Für die Pianistin Nadya Saminskaya gab es auch in diesem Werk grosse solistische Momente, denen die Musikerin bravourös gerecht wurde.

Einmal mehr äusserten die Zuhörer ihre Begeisterung mit spontanen Bravo-Rufen und rundherum konnte man in strahlende Gesichter blicken. „Mutig“ sei es gewesen, heute Abend ins Konzert zu kommen, sagte Ronny Spiegel am Anfang des Konzertes, und drückte damit seiner Überraschung und Erleichterung über die gut besetzten Reihen der Pauluskirche aus. Die Vorfreude auf ein wunderbares Konzert mit 5 hervorragenden Musikern nahm dem bedrohlich erscheinenden Corona-Virus seinen Schrecken. So wurde aus diesem Freitagabend ein Fest für alle. 

2. März 2020 • mg


Mozart und Dvorak
S-Ensemble

Seit seiner Gründung im Jahre 2007 widmet sich das s-ensemble der Literatur des Klavierquartetts und hat neben den beliebten und bekannten Werken von Mozart, Brahms und Fauré auch weniger oft gespielte Werke, wie von Goetz, Juon oder Suk ins Repertoire aufgenommen.

Im Programm Saitensprung geht das Quartett eine Liaison mit einer weiteren Violine ein, um das einfühlsame und hochromantische Klavierquintett von Anton Dvorak aufzuführen.

Dem Klavierquartett wollen die Musiker jedoch nicht ganz untreu sein und eröffnen daher das Konzert mit Mozarts Klavierquartett in Es-Dur.

Nadya Saminskaya – Klavier / Ronny Spiegel – Violine / Daphne Unseld – Viola / Fedor Saminski – Violoncello / Gast: Yuta Takase – Violine

Fotos: Thomas Blättler