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Bürgerlicher Musikgenuss

Das barocke Konzerterlebnis

  • Ensemble
    Ensemble AMOR IN MUSICA
  • Datum
    Freitag, 3. Januar 2018, 19.00 Uhr

Ensemble AMOR IN MUSICA
Das barocke Konzerterlebnis

Das Ensemble AMOR IN MUSICA ist ein gefragtes Barockensemble. Die Künstler treten in authentischen, historischen Kostümen auf, der musikalische Hörgenuss und das visuelle Erlebnis vereinen sich zu einem Spektakel für die Sinne. Die Zuhörer tauchen in eine längst vergangene Zeit ein und erleben ein Konzert wie zur Zeit des Barocks. Die Kombination von Mezzosopran, Barockposaune und Cembalo verleiht den verschiedenen Werken eine charakteristische Farbe. Die Sängerin interpretiert die Stücke mit der damals üblichen Gestik. Undenkbar wäre ein barockes Konzerterlebnis ohne Tanz. Der Tanzmeister und Maître de Plaisir führt geistreich durch das Programm und präsentiert seine elegante Tanzkunst.

Olivia Betschart, Mezzosopran // Andreas Betschart, Barockposaune // Urte Lucht, Cembalo // Stephan Mester, Maître de Plaisir, Tanz, Dramaturgie

Impressionen

Das im Jahr 2013 gegründete „innovative Barockensemble“ bot einen genüsslichen Schlussabend der Saison 2018.

Die diesmalige Überraschung war die von Andreas Betschart virtuos gespielte barocke Tenor-Posaune. Dieses Instrument wirkt zarter und beweglicher als die heute übliche Posaune. So, wie die Bachtrompete gegenüber der herkömmlichen Trompete ein kleines und brillant zu spielendes Instrument ist, so bewegt sich die Barockposaune munter im historischen Repertoire.

Die 4 Ausführenden traten, passend zum Programm, an diesem heissen Sommerabend in historischen Kostümen auf und liessen sich von den hohen Temperaturen beim Musizieren und Agieren nicht abschrecken.

Das Programm umfasste Werke fast aller namhaften Barockkomponisten. Den Beginn der musikalischen „heure de thé en musique“ machte die Cembalistin Urte Lucht mit einem Werk von Johann Mattheson. Dieser Komponist und Sänger war ein Zeitgenosse von J.S. Bach. Mattheson, der auch Bücher über die Musik seiner Zeit schrieb, war mit 3 Werken vertreten und Stephan Mester, der Maître de Plaisir und Regisseur dieses Abends, las einige aufschlussreiche Abschnitte aus einer seiner Abhandlungen.

Die Mezzosopranistin Olivia Betschart bezauberte mit ihrer wunderbaren Stimme das Publikum mit Liedern und Arien von Händel, Telemann und selten aufgeführten Werken von Carl Ph.E. Bach. Dass die Sängerin ausserdem eine gewandte und äusserst graziöse Partnerin des Tanzmeisters Stephan Mester war, rundete ihren wichtigen Beitrag im barocken Konzerterlebnis ab.
Die würdevoll und elegant vorgetragenen Tanzbewegungen der barocken Zeit waren offensichtlich historisch belegt, entlockten aber da und dort ein Schmunzeln.

Bei den 14 Programmteilen war die Cembalistin Urte Lucht eine stilsichere Solistin und diskrete Begleiterin. Sie begann bereits mit 4 Jahren mit dem Cembalospiel, was in diesem Alter eher ungewöhnlich ist. Sie spielte auf ihrem nach französischem Vorbild von 1730 nachgebauten Instrument.

Alles in allem verdiente dieser letzte Konzertabend, wie alle vorangehenden Anlässe, ein ehrlich gemeintes „Prädikat wertvoll“.

13. August 2018 • mg