Skip to main content

Berühmtes Streichquartett

Beethoven und Kreisler

  • Ensemble
    AMAR QUARTETT
  • Datum
    Freitag, 29. März 2019, 19 Uhr

Nach den ersten Klängen von Beethovens Streichquartett Nr. 2 gab es nur noch einen Wunsch: Dieses Konzert möge nie zu Ende gehen.

Das Amar Quartett, in der aktuellen Besetzung mit Anna Brunner und Kirsten Harms (Violinen), Aida-Carmen Soanea (Viola) und Marcin Sieniawski (Violoncello) verbreitete von Anfang an eine hohe Klangkultur und eine vollkommene technische Finesse.

Das Streichquartett op.18 Nr. 2 zeigt, wie Beethoven einerseits die Tradition weiterpflegt, anderseits im Formalen gerne neue Wege beschreitet, wie zum Beispiel im langsamen Satz, das an ein Trio erinnernde, rasch vorüberhuschende und überraschende Allegro.

Das Amar Quartett hatte sich für den 2. Teil des Konzertes Fritz Kreislers Streichquartett in a-moll ausgesucht, ein 1922 vom berühmten Geiger („Liebesleid“, „Schön Rosmarin“ u.v.a.) komponiertes und gewichtiges Werk. Mit diesem Quartett verbindet Kreisler eine gewisse Modernität mit wienerischem Charme. Es ist nicht unbedingt „leichte Kost“ und daher fehlte dem Werk damals die Akzeptanz bei Interpreten, dem Publikum und den Kritikern. Kreislers Erklärung auf diese negativen Einschätzungen lautete, dieses Werk sei eine Hommage an seine Geburtsstadt Wien.

Die Wiederbelebung dieses Streichquartetts bei Sonaare im Rahmen des gegenwärtigen Programmes des Amar Quartetts war insofern löblich, als auch die Meinungen der Konzertbesucher ganz verschieden ausfielen, und die Wahl einen gewissen Mut bewies. Unbestritten war aber die hohe Qualität der Aufführung.

Die 3 Musikerinnen und ihr Partner am Cello harmonierten aufs Schönste, musizierten mit viel Hingabe und berührten mit ihrem Wechselspiel und auch mit ihrer Zugabe die Herzen der zahlreich erschienenen Kammermusikfreunde.

31. März 2019, mg


Beethoven und Kreisler
AMAR QUARTETT

Seit Paul Hindemiths 100. Geburtstag 1995 hat das Ensemble die Ehre, den Namen AMAR QUARTETT zu tragen. Hindemith gründete 1922 als Bratschist unter diesem Namen ein Quartett, benannt nach dessen erstem Geiger Licco Amar. Das AMAR QUARTETT hat sich mit aussergewöhnlichen Eigenveranstaltungen wie dem Kammermusikfestival «Hommage an Hindemith» oder mit der Reihe «TONWORT» einen Namen gemacht. Im Sommer 2018 hat es sein Wissen in Slowenien am internationalen Meisterkurs Ars Haliaeti weitergegeben und ist 2018 für eine Tournee erstmals nach China gereist. In Aarau geniesst das Publikum Beethovens Streichquartett op. 18 Nr. 2 in G-Dur sowie das einzige Streichquartett von Fritz Kreisler in a-Moll.

Anna Brunner – Violine • Annina Wöhrle – Violine
Marko Milenković – Viola • Ofer Canetti – Violoncello

Fotos: Thomas Blättler